Teufelskralle

Wurzel entschärft die Krallen des Teufels

Wenn jede Bewegung Schmerzen bereitet - die Krallen des Teufels auch in Ruhe spürbar sind, dann kann eine Wurzelknolle aus Südafrika Linderung verschaffen.
Ihren Namen hat die Teufelskralle nicht, weil sie die Krallen des Teufels in Form von Gelenksbeschwerden, Arthrose und Rheuma entschärfen kann. Namensgeber sind die bizarren Früchte mit den Widerhaken. Lebensraum der Teufelskralle sind die Savannen der Kalahari-Wüste Südafrikas und Namibias. Ihr botanischer Name ist ein Zungenbrecher: Harpagophytum procumbens. Aber wie so oft in der Natur entstehen durch karge Lebensbedingungen die schönsten Pflanzen und Blüten.

Bei der Teufelskralle sind aber nicht die Früchte das begehrte Sammelobjekt der Buschmänner. Es geht um die Wurzelknollen, die in denen als Inhaltsstoffe Harpagosid und Bitterstoffe gefunden wurden.

Bei den Naturvölkern ist die Wirksamkeit der Pflanze seit langem bekannt. Für die westliche Welt wurde sie 1904 vom deutschen Kolonialsoldaten Hubertus Mehnert entdeckt. Er schaute sich ihre Anwendung von Buschmännern im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika ab.

Erste Teufelskrallen-Präparate gab es in Europa in den 50ger Jahren. Ihre genaue Wirkungsweise ist nicht völlig erforscht. Nachgewiesen ist eine analgetische (schmerzstillende), antiphlogistische (entzündungshemmende) und antiarthritische Wirkung.
Umdenken bei den Wurzelsammlern

Für die Buschmänner ist die Pflanze die wichtigste Einnahmequelle. Beinahe hätten unkontrollierte Wildsammlungen zu ihrem Aussterben geführt. Heute wird die Wurzel wieder nach dem überlieferten Verfahren geerntet. Nicht die gesamte Pflanze wird ausgegraben, sondern nur die dicken Seitenwurzeln. So kann sich die Teufelskralle wieder regenerieren und neue Seitenwurzeln bilden.
Während die Anwendung bei den Afrikanern sehr vielfältig ist, wird die Teufelskralle in unseren Breiten hauptsächlich bei Gelenkserkrankungen verwendet. Die Anwendung bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden ist wohl auf den Gehalt an Bitterstoffen zurückzuführen und hat in heimischen Pflanzen billigere Konkurrenz (Enzian, Mariendiestel, Pfefferminze, Löwenzahn u.v.m.).

Konkurrenzlos unter den Heilpflanzen ist die Teufelskralle in der Therapieunterstützung des rheumatischen Formkreises - degenerativen Veränderungen des Bewegungsapparates und deren Begleiterscheinungen, wie Entzündungen und Schmerzen. Es gibt die Droge (= Fachausdruck für getrocknete Pflanze) als fertige Arzneispezialität. Billiger ist jedoch, sich in der Apotheke eine gewünschte Menge abfüllen zu lassen.
Der bittere Geschmack macht die Anwendung als Tee etwas unangenehm, daher sind auch Fertigpräparaten im Handel erhältlich. In Österreich gibt es Kapsel von verschiedensten Firmen. Rivoltan (Fa. Lichtwer) aus Deutschland sind jedoch mit Abstand am stärksten dosiert (485 mg Trockenextrakt je Kapsel) und am preiswertesten. Die Teufelskralle hat noch einen weiteren Vorteil: sie ist arm an Nebenwirkungen.
Die Anwendung soll aber bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren unterlassen werden. Bei Gallensteinen ist eine Rücksprache mit dem Hausarzt ratsam.

Wissenswertes

Botanisch
Die afrikanische Teufelskralle = Harpagophytum procumbens (lat.) gehört zur Familie der Sesamgewächse.

Name
Den deutschen Namen "Teufelskralle" verdankt die Pflanze ihren Früchten, die von ankerähnlichen Haken umgeben sind.

Beschreibung
Zu Beginn der Regenzeit entspringen jedes Jahr aus der Wurzelknolle bis zu einen Meter lange Triebe, die flach am Boden liegen und leuchtend rot gefärbte Blüten ausbilden. Daraus entwickelt sich die Frucht , die schnell verholzt und lange, verzweigte Arme mit den namengebenden Widerhaken ausbildet. Für die medizinischen Zwecke wertvoll sind allerdings nur die Wurzeln, die senkrecht in den Boden wachsen und unterirdisch knollenförmige Wurzelspeicher anlegen.

Verbreitung
Süden und Südwesten des afrikanischen Kontinents - vor allem in den Savannen der Kalahari-Wüste Südafrikas und Namibias.

Gewinnung
Die Wurzel der Teufelskralle werden in Scheiben geschnitten und getrocknet. Dabei verlieren sie 90 Prozent ihres Gewichts.

Anwendungsgebiete
In der Stammesmedizin Südafrikas wird die Teufelskralle bereits seit Jahrhunderten zur Behandlung von Verdauungsstörungen, Geschwüren, Hautverletzungen sowie zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung eingesetzt. In Europa findet sie seit dem 20. Jahrhundert Verwendung bei der Behandlung von Arthrose und degenerativen Gelenksbeschwerden.
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